Kantonaler Stabilisierungsplan - Die HIKF wünscht sich ein stärkeres Engagement


Pressemitteilung | Kantonaler Stabilisierungsplan - Die HIKF wünscht sich ein stärkeres Engagement

Die Handels- und Industriekammer des Kantons Freiburg (HIKF) unterstützt den am Montag, 7. September 2020 vom Staatsrat vorgestellten Stabilisierungsplan. Sie ist aber der Meinung, die eingesetzten Beträge seien nicht ausreichend, um das gesteckte Ziel – die Erhaltung der Wettbewerbs-fähigkeit der kantonalen Wirtschaft und die Erhaltung von so vielen Arbeitsplätzen wie möglich in den von der Corona-Krise am stärksten betroffenen Branchen – erreichen zu können.

Die vom Staatsrat vorgesehene Hilfe zur Wiederankurbelung der Wirtschaft ist ein erstes Zeichen in Richtung der Unternehmen und nimmt teilweise die von der HIKF Ende April 2020 formulierten Vorschläge auf. Zur Erinnerung: Die Kammer empfahl, 200 Millionen Franken für den Relaunch zur Verfügung zu stellen, zusätzlich zu den bereits gesprochenen 50 Millionen Franken für die Sofortmassnahmen. Letztlich erhalten Bau, die Wettbewerbsfähigkeit allgemein, Konsum, Ausbildung und Tourismus eine willkommene und unabdingbare Unterstützung, dank der Arbeitsstellen erhalten und der Wiederaufschwung der kantonalen Wirtschaft gefördert werden können.

Die HIKF ist nichtsdestotrotz der Meinung, dem Plan fehle ein klares Profil und die Ambition. Die vorgeschlagenen 50 Millionen Franken machen nur gerade 0,3% des kantonalen BIP aus. Die Beiträge, die für die Innovation und die Digitalisierung eingesetzt werden (konkret sind es 6,4 Millionen Franken) müssen erhöht werden. Dasselbe gilt für die Unterstützungen zugunsten der Berufsausbildung, also für Lehre und Weiterbildung.

Es geht nun darum, so rasch wie möglich vorwärts zu machen, denn bestimmte Sektoren wie etwa die Eventbranche oder die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) erlitten nachhaltige Einbrüche bei ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit. Ein Beispiel: Im 2. Quartal brachen die Exporte der Maschinenindustrie um 25% ein, und in den Auftragsbüchern war ein Rückgang um fast 20% zu verzeichnen, wie die Dachorganisation Swissmem festhält. In dieser Branche sind Tausende von Arbeitsplätzen bedroht, und der Kanton Freiburg ist hier besonders betroffen.

Die HIKF ruft die Grossrätinnen und Grossräte dazu auf, in der Oktobersession einen soliden Stabilisierungsplan zu schnüren, der den Forderungen der Wirtschaft besser entspricht. Sie wünscht sich zudem, dass der Staatsrat die Situation vor Ort ganz eng verfolgt und sich dafür einsetzt, in den kommenden Monaten weitere gezielte Massnahmen vorzuschlagen.